Informationen zu Aktuell
Hier finden Sie Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, die uns nach Redaktionsschluss erreicht haben sowie Ergänzungen (Nachschlag) zur jeweils aktuellen PHOTONEWS Ausgabe.
Nachschlag
Nach Redaktionsschluss
Umweltfotofestival »horizonte zingst« 2019
Die fotografische Auseinandersetzung mit den Themen Umwelt und Umweltzerstörung passte beim diesjährigen Umweltfotofestival „horizonte zingst“ besonders gut. Nicht nur die massiven Proteste der Jugend, die sich um die Zukunft sorgt und die fast täglich auftauchenden Katastrophen irgendwo auf dem Erdball lassen keine Zweifel, dass die Rettung der Umwelt zu den wichtigsten Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft gehört.
Auf die Verdichtung der Lebensräume, Zerstörung der Urwälder und das allgegenwärtige Müllproblem auf dem Land und in den Ozeanen wurde in Zingst mit schonungslosen, für manche Besucher drastischen Bildern hingewiesen. Besonders die Open-Air-Installation von National Geographic am Zingster Strand war in ihrer Deutlichkeit kaum zu übertreffen. Ein Aufschrei in erstklassigen, aufwühlenden Bildern. Kontrovers diskutiert wurde dagegen die Open-Air-Ausstellung von Jimmy Nelson, der in sehr ästhetischen Bildern bedrohte Ethnien portraitiert (Ausstellung von GEO, bis Anfang 2020). Für einige Besucher zu ästhetisch, zu schön. Geschmacksache... Wie auch immer, auch hier wurde klar, was alles verloren geht, wenn die Menschheit nicht radikal umdenkt.
Mit Verlusten beschäftigte sich auch Ekaterina Sevrouk. Ihre im ersten Blick kitschig anmutenden Bilder, für die sie ausgestopfte Tiere aus Museumskellern in paradiesischen Inszenierungen arrangiert, arbeiten bewusst mit Irritationen. Irgendwann sind diese Tiere womöglich nur noch ausgestopft zu betrachten, bedenkt man das massive Verschwinden von Arten.
Zingst 2019 – die Konzentration auf das Thema Umwelt war eine richtige Entscheidung. Die Qualität der meisten Ausstellungen war recht hoch und in ihrer Vielfalt den unterschiedlichen Interessen der zahlreichen Besucher angemessen. Auch die kleine „photokina“ mit den Ständen und Zelten der Fotoindustrie wurde wieder gut angenommen und frequentiert. Wer wollte, konnte sich in lockerer Atmosphäre aus erster Hand informieren und/oder auch gleich kaufen.
Fazit: Das Festival in Zingst wird immer besser und konsequenter. Mit der Auswahl an Ausstellungen, Workshops, Vorträgen und Projektionen findet jeder etwas Interessantes und vielleicht nehmen auch die zahlreichen Zingst-Urlauber etwas mit. Die traurigen Blicke der Gorillas in abgeholzten Landschaften, die Bilder des nun wahrlich sterbenden Toten Meeres (Ausstellung Moritz Küstner, Epson Digigraphie-Wettbewerb) oder die Meeresbewohner, deren Leben durch Plastikmüll massiv bedroht wird. Vielleicht kann Zingst etwas zum Umdenken beitragen. Vielleicht... D.B.
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