Informationen zu Aktuell
Hier finden Sie Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, die uns nach Redaktionsschluss erreicht haben sowie Ergänzungen (Nachschlag) zur jeweils aktuellen PHOTONEWS Ausgabe.
Nachschlag
Nach Redaktionsschluss
Photonews-Forum "Das Haus"
Teil drei unseres neuen Forums. Es war nicht so geplant, aber das Thema "Das Haus" passt auf eigentümliche Weise gut zur aktuellen Corona-Krise. Wobei nicht nur das Zuhause visualisiert wird, sondern auch die Architektur.
Auch in dieser schwierigen Zeit ist für die meisten von uns eine eigene Wohnung oder gar ein eigenes Haus eine Selbstverständlichkeit. Im weltweiten Maßstab sieht das aber leider ganz anders aus, so wie in dieser Szene, wie ich sie in Beijing 2006 am Rande einer Gasse vorfand. Der Sonnenschirm einer Fast-Food-Kette dient hier als Dach. Der Slogan, der auf ihm zu lesen ist, wirkt in diesem Zusammen hang recht zynisch. Was wird wohl aus dem Jungen geworden sein, der unter solchen Bedingungen aufwachsen musste?
Wenn jemand sein Haus nach 40 Jahren verlassen muss, bleiben die Erinnerungen im Kopf. Für die materiellen Dinge reicht oftmals ein kleiner Koffer.
"Union"
Das Haus. Es war ein Zufluchtsort, laut, warm, lebendig und bunt. Es wird ein Zerfallensort, still, kalt und tot. Es gibt immer Davor und Danach.
Dieses Bild zeigt die absurde Urbanisierung der Wüste in Dubai abseits des Stadtzentrums. Serielle Uniformität, konstruierte Natur und äußere Abgeschlossenheit ziehen sich hierbei wie ein roter Faden durch die Wohnenklaven. Das Stadtbild spiegelt zugleich die ökonomischen Privatisierunginteressen Dubai's wieder, homogene Klassen bleiben unter sich und scharf voneinander getrennt.
DAS HAUS: Idee, Projektion, Erinnerung (auf dem Lebensweg...)
Aus meinem neuem Projekt „LA LUNGA STRADA“, 2020
Schon seit einer ganzen Weile fotografiere ich in meinem Kiez, der Rummelsburger Bucht, zum Thema Wohnen auf Booten und Hausbooten. Dabei fallen mir die besonders kleinen und selbstgebauten Varianten immer besonders ins Auge. Auch wenn diese nicht immer dauerhaft bewohnt sind stellen sie für mich sinnbildlich das wachsende Problem mit der Wohnungsnot dar. Gerade bei diesem Bild, mit dem Neubau eines Wohnblocks sowie des riesigen Bürogebäudes B:HUB im Hintergrund, wird der Gegensatz des Bedarfs zu diesem Thema besonders deutlich.
Ich bin Filmemacher und habe daher manchmal das Glück, auf Festivals eingeladen zu werden, die meine Filme zeigen. Dann nehme ich mir immer einen Vormittag Zeit, um eine fotografische Erkundung des Ortes vorzunehmen. Dabei gehe ich meist recht früh aus dem Haus. So auch wie bei diesem Streifzug, auf dem dieses Foto als Teil einer Serie von Häuseransichten in Weiterstadt entstand.
Ich habe damit begonnen, Neubaugebiete zu fotografieren, weil diese den wohl drastischsten Gegenentwurf zur meiner Meinung nach momentan sehr inflationär betriebenen “Urbex”-Fotografie darstellen. Das frisch erschlossene Land in Neubaugebieten erhält seine Bestimmung gerade erst und lockt junge Familien mit seiner Unverbrauchtheit, denn nichts schreit “NEUANFANG” so sehr wie ein planiertes Stück Land. Dieses [Stück Land] nach den ganz eigenen Vorstellungen bebauen und gestalten zu können (natürlich im Rahmen der geltenden Baubestimmungen) muss etwas von Pioniergeist hervorrufen; vermutlich ein Urinstinkt des Menschen.
Verkaufsstand oder Toilettenhäuschen. Der Übergang ist fließend. Bei meinen Reisen durch Namibia und Botswana entdecke ich immer wieder Zweckarchitekturen wie diese. Sie stehen am Rande der Dörfer und bisweilen erklärt sich ihre Nutzung nicht. In der bizarren Landschaft wirken sie wie Kunstwerke von Mario Merz.
Cemitério. Hinter jedem Schlüssel steht ein Mensch. –
Der Gegensatz könnte nicht größer sein. Die Schlüssel zu den Toten-Häusern sind alle gleich, geordnet, aufgereiht: ein Schlüssel, ein Ring, eine Nummer. Und nur wenige Meter davon entfernt die portugiesischen Grabstätten und Mausoleen, die Auskunft geben über den vergangenen Reichtum und den unterschiedlichen Geschmack der Bürger des 19. Jahrhunderts.
Wie Sie vermutet haben fällt die Auswahl nicht leicht. Von beeindruckender Architektur über die Absonderlichkeiten deutscher Eigenheime zu Auswüchsen der Immobilieinspekulation in Spanien und und und...
Ich habe mich für eine Aufnahme aus meiner Dokumentation über die Schließung eines Kaufhauses entschieden. Ein Kaufhaus schafft viele Verbindungen und als Arbeitsplatz ist es für die Angestellten auch eine Heimat, wo man fast so viel Zeit verbringt wie zuhause. Dieses Foto dokumentiert den Zorn über den Verlust dieser Heimat – der Ausdruck dieser Angestellten hat mich sehr beeindruckt. Das Kaufhaus Horten/Kaufhof in Nürnberg wurde 2012 geschlossen und sollte 2014 abgerissen werden. Es steht noch heute leer.
Haus - das ist zugleich auch Heimat. Nachweislich steht unser Elternhaus seit dem 16. Jh. an demselben Ort. Wahrscheinlich aber schon seit dem 12. Jh. Jetzt, nachdem unsere Eltern gestorben sind, quälen wir Geschwister uns mit der Sorge, was mit dem Haus geschehen soll. Ein Verkauf würde einen harten Schlußstrich unter eine Jahrhunderte lange Familiengeschichte ziehen. Solange die Frage noch in der Schwebe ist, konserviere ich fotografisch die Erinnerungen an das Haus meiner Kindheit.
Während des Auslandsstudiums in der Hauptstadt Tasmaniens (Hobart), erstellte ich eine Typologie viktorianischer Häuser, die sich an steilen Straßenabschnitten des Mount Wellington befanden. Der große Fundus an Aufnahmen wurde anschließend jeweils in thematische Zweiergruppen (hier „Auto“) unterteilt. Interessant bei dieser Gruppe sind die altertümlichen Autos, die farblich auf das jeweilige Wohnhaus abgestimmt sind.
THE HOUSE OF MONEY hat uns schon Anfang 2019 vor leeren Kassen und Elend gewarnt.
Oft führt mich mein Weg von meinem Heimatdorf zur Bahnhofsbuchhandlung in Bamberg, einfach um in den vielen Magazinen und Zeitschriften zu stöbern, meine Kamera ist immer und überall dabei. An diesem Tag bin ich in einen richtig heftigen Schneesturm geraten. So hab ich die Architektur des Bahnhofsgeländes noch nie gesehen. Was für ein schöner Zufall dieser Schneesturm….
Betrachtet man Häuser unter dem Aspekt der Selbstinszenierung seiner Bewohner, dann wirft neben der (Vor-) Gartengestaltung vor allem der Hausschmuck so manche Fragen auf.
In welcher Art Gebäude befinden wir uns? Was spielt sich hier ab? Halb geöffnete Kartons, zerknüllte Verpackungsreste und gestapelte Bilderrahmen, von der Decke ragen Lampen und Leuchter in die unaufgeräumte Szene hinein. Ein Spiel mit Wahrnehmung und Assoziation.
DDR-Bungalow, Neuhardenberg/Oderbruch – aus meiner Serie „Vom Typenhaus zum Traumhaus“ , Oderbruch Museum Altranft, 2019.
Das Haus besteht ja nicht nur aus dem Innenleben und der Einrichtung, mit der es sich die Bewohner gemütlich machen. Die Fassade ist ein essentieller Bestandteil des Hauses und hier zeigen die Eigentümer, wie sie sich nach Außen präsentieren und darstellen wollen.
Von langweilig, unauffällig, gar nicht gepflegt, über grauen Putz bis farblich gestaltet und überfrachtet findet man alle Variationen, egal wo man sich auf dem Erdball befindet.
Anbei ein Beispiel, wie man sehr akkurat und geometrisch die Hausfassade gestalten kann und so auch immer einen Teil seiner Persönlichkeit und dem Wunsch nach Außendarstellung und gewünschter Wahrnehmung zeigt.
Seit Beginn der Abrissarbeiten habe ich die Zerstörung eines der prägnantesten Baudenkmäler der Nachkriegsmoderne fotografiert. Mehr auf meiner Website: www.bialobrzeski.net
HEIMSPIEL
Mit der Grundschule bin ich regelmäßig auf den SV Alemannia Nordhorn Sportplatz gegangen, um 100m Wettlauf, Weitsprung, Schlagball und Ballwurf (200g) zu trainieren. Meine erste Ehrenurkunde der Bundesjugendspiele – Leichtathletik habe ich im Jahre 1986 erhalten.
Seit Ende 2018 wird das Sportareal für die zukünftige Nutzung als Wohngebiet vorbereitet. Rodungen und Abbrucharbeiten haben begonnen. Ein Stück Heimat verändert sich und es liegt nahe, dieses Fragment meiner Heimat in einem Lanzeitprojekt festzuhalten.
Im unfertigen Pool ein Bild vom neuen Ferienhaus – ist es Phantasie oder schon Realität?
Ich arbeite als Architekt aber auch als (Architektur)fotograf. Seit Jahren sammle ich Fotografien von Häusern und Architekturen. Dabei muss mir etwas auffallen – es sollte sich etwas "herausstellen", sich behaupten. Ich nenne diese Sammlung "nameles architecture".
Das Haus auf meiner für das Thema ausgesuchten Fotografie entstand in Nordspanien. Ich sah es im Vorbeifahren auf dem Weg nach Galizien. Auf dem Rückweg erinnerte ich mich und hielt Ausschau, fand die Abfahrt und schnappte mir meine Kamera. Ich hörte ein Tok-tok-tok und war genau im richtigen Augenblick bereit für die Aufnahme. Dieses Haus steht für einen Anfang, für eine Idee von Städtebau, die nie erfüllt wurde. Ein Haus, aber auch ein Fragment.
NUR NOCH FASSADE. Ruiniertes Haus mit nach Hause radelnder Fahrradfahrerin.
Leben im Abseits
Den Anfeindungen trotzen
Freundschaften schließen
Aus meiner Fotoarbeit „Roma in Nordungarn | Dorf an der Grenze“
Mein Bild zweier Häuser auf dem Pont Neuf in Paris entstammt einer Serie, die sich mit verhüllten Baustellen und ihrer Umgebung beschäftigt.
Das Abbild einen realen Hauses und die daneben stehende in Orginalgröße gemalte Reproduktion finden sich zusammen auf einer Fotografie wieder und stellen die Frage nach der Realität anhand eines eigentlich harmlosen touristischen Motivs.
2009 sah ich auf meiner Reise ins Nujiang-Tal (Yunnan, China) entlang der burmesischen Grenze diese junge Familie beim Bau ihres Hauses. Man hatte ihr ein kleines Grundstück nur wenige Meter von einer tiefen Schlucht entfernt zugewiesen, in der der Fluss so laut rauschte, dass man sich nur schwer verständigen konnte. Aber die Familie schien glücklich, endlich ein eigenes Zuhause in Eigenleistung zu schaffen.
Vor 15 Jahren reiste ich durch das Ruhrgebiet, um es fotografisch für mich zu dokumentieren. Auf dem Weg entdeckte ich dieses Haus. Den Anblick dieses wunderbaren Bauwerks empfinde als ein Monument für Vergangenheit und Zukunft zugleich. Die schwarzen Wände, aber auch die akkurat gestalteten Fenster spiegeln für mich die Menschen im „Ruhrpott“ wieder. Pragmatisch, ehrlich, Kante zeigen. Dagegen symbolisiert die hastig zugemauerte Tür aktuelle Zeiten. Vielleicht auch zukünftige? Zeiten, in denen wir zuhause bleiben sollen. „Stay at home“, dies wird hier körperlich und fast schon schmerzhaft spürbar. Ich frage mich, ob dieses Monument noch dort steht. Womöglich werde ich es nie rausfinden, da ich mir die Straße nicht gemerkt habe. Aber möchte ich das überhaupt wissen? Jede Fotografie ist ein kleines Denkmal - und vielleicht soll es für dieses Haus so und nicht anders bleiben.
Kein Haus, aber Behausung (Zelte, Schlafsäcke, Plastikhüllen, Decken, Habseligkeiten) von Obdachlosen in Düsseldorf zwischen Kunstpalast und NRWForum, Ehrenhof. Fotografiert am 13.03.2020
Das Haus in dem ich wohne heißt Europa, es wurde nach dem 2. Weltkrieg gebaut. Heute ist es in einem traurigen Zustand und ich habe Angst, dass es bald zusammenfällt.
In der Arbeit ›Ein Mann, die Insel und eine Fliege im Raum‹ ist das Haus die letzte Station der Zurückgezogenheit. Während die Insel ein öffentlicher Bereich mit erschwertem Zugang ist, bildet das Haus die letzte Bastion. Ab da beginnt die reine Vorstellung davon, wie es in dem Mann auf der Insel wohl aussieht. > janKB.de
Ich mag Bilder, die auf komplexe Geschichten schließen lassen, auch wenn diese nicht direkt aus den Bildern ablesbar werden: Allein der Impuls, sich zu fragen, wie konnte so eine Situation entstehen? Welche Wirkkräfte waren da tätig? Wie kann man da leben? Was würde man vielleicht ändern wollen? Könnte man sich da wohl fühlen, könnte das Heimat sein? – Die Fragen machen die Bilder wertvoll und aufregend. – Das hinterste grüne Gebäude war bis vor vier Jahren ein Walzwerk, viele hundert Meter lang, in dem Viele qualifizierte Arbeit verrichteten. Die davorstehenden Wohn- und Geschäftsgebäude haben sich im Laufe der Zeit, einer wirklich langen Zeit von vielen Jahrzehnten schon lange vor dem Krieg, an und um dieses Industriegebäudeensemble angelehnt, fast angeschmiegt. Nun, nach der Stilllegung verharrt alles in stiller Schwebe, bang und hoffnungsvoll zugleich, dass etwas gutes Neues entsteht.
Haus mit Behaarung: allerdings trägt es bevorzugt Winterfell im Sommer!
Immer wenn ich an diesem "Haus" vorbeigehe frage ich mich:"Wie kommt man auf so eine Idee?" Es ist wohl typisch deutsch, die Natur in die gewünschte Form zu bringen (sieht man auch an der Fahne im Hintergrund). Wobei die leicht punkige Frisur doch Hoffnung macht!
aus der Serie "Sogn’ d’oro", 2015. Einblick in die Welt des Schlafs – Kinderbetten im Zustand nach dem Aufstehen. (insgesamt 22 Bilder)
Die kleinen Schläfer haben den Zustand der Ruhe verlassen und sind in den Tag gestartet. Sie erlauben uns einen Blick auf das ungemachte Bett – einen kurzen, intimen Moment zwischen Nacht und Tag. Das Bett, der Ort des Schlafens, der Ort des Rückzugs. Nestwärme, Restwärme. Gute sowie böse Träume. Einschlafen, nicht Einschlafen wollen. Details erzählen vom Bewohner des Zimmers. Sie lassen den Betrachter ein Leben suggerieren, eröffnen ihm ein Fenster in die Welt der Kinder.
Aus der Serie SWEEThome – In dieser Arbeit setze ich mich mit dem Thema Bau und Umbau von Lebensraum auseinander und zeige Arbeitsabschnitte und Momente von Arbeit quer durch die verschiedenen Gewerke. Bei diesem Foto muss ich unweigerlich immer an diesen Reim (aus dem Kinderlied: Wer will fleißige Handwerker sehn) denken: „… Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein …“
Auf den ersten Blick Beton-, manchmal Bretterbuden und doch eine, vermutlich illegale, Lösung für die Bewohner von Havanna, die ihre Häuschen, casitas wie sie sie nennen, aus Wohnungsnot auf die Flachdächer von bestehenden prächtigen, teilweise verfallenden Bauten errichtet haben. Eine Idee, die, um der Versiegelung des Bodens zu begegnen, mit der Konstruktion von Wohnflãchen auf z.B. Gewerbebetrieben ihren Weg in unsere Städte findet.
Exotische Bäume, Sträucher und mittendrin ein Glashaus – kein gewöhnliches, sondern eines mit Spiegelwänden, die es in dieser Umgebung fast unsichtbar machen. Dieser surreale Eindruck lässt sich am besten in einem schwarzweißen IR-Bild bannen, in dem das Blattgrün winterlich weiß erscheint.
Da, wo Häuser sind, war früher Natur, irgendwann. Oft sind Häuser von Natur umgeben oder wir als Bewohner bringen die Natur in unser Wohnumfeld, in unser Haus: sei es als Zimmerpflanze, als Blumenstrauß oder mit einem geschmückten Garten. Immer mit dem Ziel, unser Wohnumfeld zu verschönern und der Natur näher zu sein. Wie jede Form des Zusammenlebens ist auch diese mit Arbeit verbunden und ja, auch mit potentiellen Konflikten. Die Blumen wollen gegossen werden, der Rasen gemäht, die Bäume geschnitten. Wenn dies nicht geschieht, wird die Natur irgendwann ihr Terrain zurückerobern.
Bei der vorliegenden Aufnahme, die ich 2018 in San Francisco aufgenommen habe, bleibt offen, ob der sich um den Balkon schlingende Baum der Beginn von Zerfall und Wildnis ist oder (noch) als Dekoration begriffen werden kann.
Das Dokumentieren des Aufeinandertreffens von Wildnis und Zivilisation ist ein Langzeitprojekt von mir. Ein Teil der Serie wurde 2015 in der Zine Collection der Editions Bessard publiziert.
auf der lauer liegt herr nachbar,
all das boese macht ihn wachbar.
wie schoen war die vergangenheit,
die fremden waren noch soooo weit.
mit denen kann man doch nicht reden,
beklauen alle, einfach jeden!
die da oben tun ja nichts,
also ist´s des buergers pflicht,
all dem einhalt zu gebieten
und sie rauszuschmeißen, diese typen!
ICH mach´s selber, schuetz DAS HAUS,
hol zur not die knarre raus!
so nehm´ die dinge ihren lauf
menschenrechte? pfeif ICH drauf!
Das Bild ist Teil meines Projekts "Schuma", welches eine authentische, dokumentarische Fixierung sowie künstlerische Interpretation und eigene Sichtweisen auf einen kleinen Ort in Marokko zeigt. Viele Häuser waren in der Gegend wie abgeschnitten, fensterlos und rot angestrichen.
Um die Energiesituation in Kuba zu verbessern, gab es seit Mitte der 1970er Jahre die Idee, in Kooperation mit der Sowjetunion drei Atomkraftwerke auf der Insel zu errichten. Das einzig wirklich begonnene befindet sich auf einer Landzunge am Eingang zur Bucht von Cienfuegos. Das Ende der Sowjetunion, Schlamperei bei den Schweißnähten und Interventionen der USA besiegelten um die Jahrtausendwende das endgültige AUS des halbfertigen Projekts. Die bereits für die Kraftwerksarbeiter gebaute Wohnstadt "Ciudat Nuclear" blieb in großen Teilen bis heute im Rohbau stecken.
Im Jahr 1973 brach der Vulkan Eldfell (Feuerberg) auf Heimaey, einer Island im Süden vorgelagerten Insel, aus. Etwa 100 Wohnhäuser des gleichnamigen Ortes wurden vom Lavastrom zerstört. Große Teile von Heimaey wurden unter einer bis zu 8 m hohen Schicht von schwarzer Vulkanasche verschüttet. Die Häuser wurden, unter großen Anstrengungen, nach dem fünf Monate dauernden Vulkanausbruch, wieder ausgegraben und die evakuierten Bewohner kehrten zurück. Im Jahr 2012 begann man damit einige zerstörte Häuser freizulegen und richtete ein Museum ein, das Pompei des Nordens oder auch Eldheimar (Welt des Feuers) genannt wird. Viele Jahre schon fotografiere ich auf dieser besonderen Insel, die wiederum zu der faszinierenden, größeren Insel Island gehört. Das Foto ist Teil der Serie „Eldfjöll“ (Vulkane).
Häuser, die für den Abbruch vorgesehen sind, sehen in ihrem verrammelten und zugemauerten Zustand immer besonders absurd, surreal und traurig aus. Oft bleiben sie monatelang in diesem Zustand, ehe die Bagger kommen. Diese Szene sah ich von der vorbeifahrenden Straßenbahn aus; ihretwegen bin ich extra ausgestiegen und habe das Foto gemacht.
Bei der Aufnahme aus dem Jahr 2007 handelt es sich um ein verwaistes "Hühnerhaus" mit drei Stockwerken. Es stand schon lange leer. Gerade seine geschwungene Dachform hatte eine schöne Assoziation zu seinen ehemaligen "Bewohnerinnen".
Dächer
Dächer und Treppen
Treppen
Treppen und Häuser
Dächer
Dächer und Häuser
Dächer und Treppen und Häuser und
ein Fotograf
(frei nach Eugen Gomringer)
Zum güldenen Rössl – Wenn Räume enden und Illusionen sich aufdrängen wollen...
Das Haus steht einsam an einer Bundesstraße zwischen Neuss und Köln. Zwischen den zahlreichen Gewerbegebieten an dieser Straße versucht es sich scheinbar einen der wenigen grünen Abschnitte zu sichern. Ich mag Häuser, die eine Seele haben und etwas über ihre Bewohner preisgeben bzw. selber eine Geschichte zu erzählen haben. So ist es auch mit diesem Haus. Seine Architektur erinnert mich zudem an ein Vogelhaus, d.h. einen Ort der sicheren Zuflucht.
Viele Menschen erträumen sich ihr eigenes Haus auf ihrem eigenen Land. Einige können diesen Traum verwirklichen: Unbeirrbar ordnen sie ihre Umgebung und geben nicht auf, die Natur zu bändigen. Aber die Natur sucht sich ebenso unbeirrbar immer wieder ihre eigenen Wege.
Die Fotoarbeiten der Serie "Das Dorf" sind der Hingabe und Sorgfalt gewidmet, mit der Menschen ihren Rückzug aus der wilden Welt gestalten. (Pigmentdruck auf Baumwollpapier matt, auf Holz, 40 x 40cm oder 60 x 60cm, Auflage je 5 Exemplare)
Seit 2007 Jahren fotografiere ich Käfige in unterschiedlichen Kontexten; in Zoos und in privaten Räumen wie für die Serie „Rattenhausen“, bei der ich die Rattenhalter*innen zu Hause aufgesucht habe, um die Behausungen für die Ratten im häuslichen Kontext zu fotografieren. (...) Mir geht es ausschließlich um die Architektur der inszenierten Räume und ihre auf Natur verweisenden Requisiten. Wie werden tierische Lebensräume dort nachgebildet? Wie fügen sich die Käfige in die Einrichtung von Wohnzimmer, Schlafzimmer und Küche ein, wie grenzt sich Menschliches und Tierisches voneinander ab? Wie verzahnt es sich?
Arbeiten von Sabine Wild sind aktuell in der Ausstellung „Wild & Ochse: Zoologische Ansichten“ in der Galerie im Tempelhof Museum in Berlin zu sehen.
Dieses verlassene Haus habe ich oft besucht. Es ist seit Jahren verlassen. An diesem wunderschönen Tag war die Stimmung mit den (fotografisch) überstrahlten Türscheiben einmalig. Wer ist da vor Jahren eingezogen und vielleicht lange geblieben? Wie kam es zum Verlassen des Hauses?
Alles, was es braucht, ein Haus zu sein: vier Ecken ein Dach, Fenster, Gegend ... – Wohnt da noch jemand?
Diese Fassade!? Bröselt. Hinter den Scheiben Leere. Und was machen die Wolken? – Diese Farben …
Mein Langzeit-Projekt ‚Mati‘ (working title) handelt von den Auswirkungen des verheerenden Waldbrands in Mati, Griechenland, am 23.7.2018. In nur 90 Minuten sind 104 Menschen ums Leben gekommen und über 4000 Häuser wurden zerstört. Mehrere Hundert Menschen haben sich retten können, indem sie einige Stunden im Meer schwimmend ausharrten, bis sie von Fischern aus dem Nachbardorf mit Booten aus dem Wasser gezogen wurden. Über ein Jahr später sind die Spuren noch immer deutlich zu sehen und zu spüren. Dies war das Haus von Kathy, sie hatte dort gelebt, seit sie ein Kind war. Am Abend vor dem Feuer hatte sie mit ihrem Mann auf der Veranda gesessen, auf das Meer geschaut und zu ihm gesagt:' Wir haben solch ein Glück hier wohnen zu können, wie ein König und eine Königin.
Kein Museum, sondern alltägliche Lebenswelt: Dieses Geschwisterpaar lebt mit seinen Eltern in der atemberaubenden Eleganz der klassischen Moderne. Bruder und Schwester posen hier im dritten Stock des International-Style-Wohnhauses in der Tel Aviver Bialik Street für die analoge Mittelformatkamera (Architekten: Friedman Brothers 1934/35). Im weltgrößten Bauhaus-Ensemble sind Architektur-Ikonen so vertraute Lebensbegleiter. (Ausstellungen: Tel Aviv – Living with Bauhaus, Regensburg, Tel Aviv 2019)
Wenn der Innendekorateur an schönen Tagen durch seinen Innenhof schlendert, kommen ihm die schönsten Ideen.
Eine Hausfassade, die Lust macht, ein Narrativ zu entwickeln: Welche Uneinigkeit, vielleicht Streit in einer Familie mag die Ursache für das heutige Aussehen eines kleinen Ackerbürgerhauses in einem Städtchen an der Weser gewesen sein? Zumindest erzählen aber die eindeutigen Zeitspuren viel über die Architekturgeschichte.
Auf einer drei monatigen Reise von New York nach SanFrancisco begab ich mich auf die Suche nach den sichtbaren oder spürbaren Spuren der deutschen Einwanderergeschichte. Es war aber auch eine Reise zu den Spuren meiner eigenen Geschichte: meiner Jugendträume, der Auswanderergeschichte meiner eigenen Familie und der Suche nach Heimat.
Zur Arbeit ist ein Katalog erschienen: „October. Birte Hennig – Zwischen Steubenparade und Alpine Village: Auf den Spuren deutscher Einwanderer in den USA“
Nach mehreren Reisen in asiatische Großstädte besuchte ich im März 2019 Ho-Chi-Minh-City (HCMC), ehemals Saigon, in Vietnam. HCMC zeigt sich mittlerweile als stark wachsende Großstadt nach internationalem Muster, auch wenn die Entwicklung gegenüber anderen asiatischen Megacities noch Jahre zurück ist. Die Vorteile des Wirtschaftswachstums werden mit den bekannten Nachteilen eingekauft: Die Luftverschmutzung ist nach europäischen Maßstäben katastrophal, der Verkehr, Lärm, verschmutztes Grundwasser und wilde Mülldeponien ebenfalls. Die Landbevölkerung strebt in die Stadt, in der Hoffnung, Jobs zum Überleben zu finden.
Ein Großteil der Bevölkerung (>8Mio) lebt nach unseren Maßstäben in Armut; das Leben einer Familie findet nicht selten auf der Straße statt, zumindest begünstigt durch ganzjährig hohe Temperaturen. Entlang des Saigon-Flusses ist der Gegensatz der Slums mit den modernen Wohntürmen im Hintergrund frappierend. In einigen Viertel außerhalb des ersten Distrikts findet man oft heruntergekommene Wohnanlagen, Familien mit Einkommen besitzen wiederum kleine Hütten oder Häuser, deren Türen nach Feierabend lange offenstehen, das „Wohnzimmer“ dient als Erweiterung der Straße, u.a. als Garage für den unverzichtbaren Roller, ist Fernseh-, Sozial- und Ruhebereich.
Die Menschen sind freundlich, neugierig, offen – und stolz auf ihre leidgeprägte Geschichte - das Überleben von unvorstellbaren Gräueln im Nord-Süd-Konflikt und während 3 „gewonnener“ Kriege gegen Supermächte (China, Frankreich und die USA). Wille und Zähigkeit sind entscheidende Volksattribute.
Bei dem Projekt reizte es mich, das Leben auf der Straße festzuhalten. Ein Schwerpunkt war es, den Gegensatz zwischen den Zeichen der aufstrebenden Großstadt und dem überwiegend armen Leben der Bevölkerung fotografisch herauszuarbeiten. Zuhause in HCMC.
Dieser neuzeitige Rapunzelturm wurde auf einem Wagenplatz entdeckt. Da gibt es immer einige kuriose Behausungen zu bestaunen. Hier hatte ich gerade den Fotoapparat dabei.
Vielerorts trifft man in Ex-Jugoslawien solche Monumente geplatzter Träume. Viele Gastarbeiter wollten ja nur kurze Zeit ins Ausland („bis die Kinder in die Schule kommen“). In vielen Fällen um für sich und ihre Kinder ein Haus zu bauen. Doch wegen der steigenden Lebenskosten im „Gastland“ und der steigenden Preise für Material und Handwerker im Heimatland reichte bei vielen bald das Geld nicht mehr. Vom Traum blieb nur noch eine Ruine übrig.
Ein Haus – Inbegriff von Geborgenheit und Privatsphäre – zeigt sich hier ganz "nackt" und offenbart kurz vor dem endgültigen Verschwinden die letzten Spuren seiner Lebensgeschichte.
Das vierte Thema lautet: GRENZEN
Es geht wieder um eine möglichst kreative Auseinandersetzung mit dem Begriff: Das können Grenzen zwischen Ländern sein, aber auch Grenzen im Alltag oder im übertragenen Sinne. Wichtig: Jede Bildeinsendung sollte wieder mit einem kurzen Statement, einem Text ergänzt werden. Noch eine Bitte: Uns ist klar, dass es schwer ist, sich zu entscheiden. Aber wir bitten um immer nur ein Bild zum Thema. Das Beste! Der Prozess der Auswahl ist gleichzeitig auch eine Art Schulung und Selbstreflexion.
Denis Brudna + Anna Gripp
Einsendeschluss war am 8. Juni 2020. Bitte keine weiteren Bilder schicken. Danke.
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