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Informationen zu Blogbuch

Ergänzend zur Printausgabe der PHOTONEWS starteten wir Ende 2011 einen Blog zum Themenschwerpunkt Fotobuch mit Rezensionen, Interviews und Debatten. PHOTONEWS Blogbuch wird von dem Fotobuch-Experten Peter Lindhorst betreut.

Input Blogbuch

Interview mit Bruno Ceschel, SPBH

Rückblick auf Fotobuch-Events im Sommer 2016

(Text-)frei und ungebunden – Ein Vortrag von Peter Lindhorst

Interview mit Hannes Wanderer in Photonews 10/2015

Interview mit Klaus Kehrer

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Aktuelles aus dem Blogbuch

Offerte #10: Willy Brandt. Eine Hommage in Bildern

Offerte #9: Gordon Parks-Bücher

Rückblick auf Fotobuch-Events im Sommer 2016

Offerte 8#: Philip Brookman – Redlands

Offerte #7: Anthony Hernandez – Rodeo Drive, 1984

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Debatten

Bücher machen um jeden Preis?

Bücher machen um jeden Preis? PHOTONEWS-Umfrage

Fotobuch, im Eigenverlag. Jörg Koopmanns Buch „Cat Seen“

Dieser Beitrag erschien erstmals in Photonews Mai 2009. 

Leser des ZEIT-Magazins konnten sich 2008 Woche für Woche über ein Bild aus Jörg Koop­manns Serie „Das Tier im Mittel­punkt“ freuen; für Fans gab es  ab 2009 die Serie komplett, ergänzt mit Arbeiten aus „Pet Houses“. Das Buch „Cat Seen“ ist die erste Publikation in Koop­manns Eigenverlag „Book with a Beard“ – eine präzise und dabei zugleich lakonische Arbeit über den Lebens­raum von Tieren. Fragen an den Münchner Fotografen und Jungverleger von Anna Gripp.

Jörg Koopmann, aus "Cat Seen"

Jörg, hast Du mit der Publikation im Eigenverlag aus der Not, einen Ver­lag zu gewinnen, eine Tugend ge­macht?

Von Not kann ich nicht sprechen, genau genommen hab ich nicht einen einzigen Versuch gestartet, das Buch bei einem existierenden Verlag unterzubringen. Es gab nicht einmal einen Dummy. Das war eine Mischung aus Übermut, Ahnungs­losigkeit und Neugierde, die den Entschluss prägten. Ich verstehe das auch eher als Künstlerbuch: wie bei einer Ausstellung alle Details, Form, Format, Editieren etc. komplett unabhängig entscheiden zu können und zu müssen und damit gewissermaßen die Autorenschaft bis zuletzt ernst zu nehmen.

Selbst wenn Fotografen für ihr Projekt einen Verlag finden, müssen sie sich oftmals um die Finan­zierung kümmern bzw. einen Teil der Kosten übernehmen. Das funktioniert mitunter auch über Sub­skrip­tionsmodelle. Wie hast Du die Finanzierung bewältigt?

Gespart, gespart und kein Geld mehr für Ausstellungsprints und Rahmen ausgegeben. Damit alles selbst finanziell vorgestreckt und nun hoffe ich, die Produktions­kosten peu à peu wieder reinzuholen. Das geht nur, wenn alle Beteiligten an so einem Projekt Inter­esse und Lust haben, Freunde ihre Arbeit kostenlos und Firmen Sonderkonditionen an­bie­ten. Druck und Bindung sind aber ganz normal bezahlt. Insge­samt steht die Freude am Ergebnis im Mittelpunkt.

Jörg Koopmann, aus "Cat Seen"

Die Druckqualität von Cat Seen ist beeindruckend. Wie hast Du eine passende Druckerei gefunden? Konn­­test Du den Druck beaufsichtigen?

Ich orientierte mich an Empfeh­lun­gen von Grafikerfreunden und nutzte Bücher, die ich gut produziert fand, als Recherche­quelle. Fünf Druckereiangebote lagen preislich relativ nahe bei einander, das war also zum Teil auch eine Bauch-Entscheidung. Da sich alle Details nur im direkten Gespräch klären lassen, war ich mit einem großen Stapel Bücher bei dem Lithographen und Drucker, um anhand von diesen Beispielen konkret zu besprechen, was man an Haptik, Ton­werten, Schärfe etc. so anstrebt. Ich war bei allen Stationen dabei, ging mit meinen RGB Scan-Daten zu einem phantastischen Lithogra­phen, den mir der Drucker ans Herz gelegt hatte, und der war so gut, dass an der Druckmaschine nur sehr wenige Korrekturen nötig waren.

Wäre auch ein Buch als Print-On-Demand möglich gewesen?

Da bin ich überfragt, aber wenn man sieht, was bei einem Offset­druck so an Material durch die Ma­schine läuft, bis die Farben stehen, oder solche Details wie Tiefenprä­gungen berücksichtigt, da sind 50er- oder 100er-Häppchen eher undenkbar. Das geht vermutlich nur als Digitaldruck, und da hab ich wenig gesehen, was ich qualitativ überzeugend finde oder der Stück­preis liegt ganz woanders, vermute ich. Für mich war das irgendwie nie als Option im Kopf. Gegen­beispiele bitte zuschicken...

Der Druck eines Fotobuches ist eine Sache, es unter die Leute zu bringen womöglich eine noch grö­ßere Herausforderung. Wie funktioniert der Vertrieb von Cat Seen?

Tja, bisher auch alles selbstgestrickt und eher mühsam. Es gibt eine Homepage zum Direkt-Bestellen, dann galt es, alle relevanten Buch­l­äden zu kontaktieren, das Buch anzu­preisen etc. Im Falle von Cat Seen ist natürlich die Referenz der Zeit-Magazin-Rubrik 2008 „Das Tier im Mittelpunkt“ ganz hilfreich, aber das geht dennoch nicht so einfach. Ich glaube wichtig sind Netz­werk und Mundpropaganda; es gibt viele, die noch ein zweites Exem­plar bestellen, meist als Ge­schenk; da hilft natürlich der unrealistisch güns­-tige Preis für ein so aufwändiges Buch. Noch bin ich weit von einer Refinanzierung entfernt, Cat Seen ist erst wenige Monate auf dem Markt und ab Mai, wenn dann Buch Nummer 2 fertig ist, kann ich mich mehr um Vertriebsfragen kümmern. Ich finde das momentan auch spannend, ein bisschen zu lernen, wie der Markt so funktioniert oder auch nicht. Länger­fristig suche ich aber schon eine Kooperation mit einem professionellen Vertrieb, was aber auch keine Garantie zum Verkaufs­erfolg ist, nur weniger Arbeit.

Darf ich fragen, was Dich die 1.000er Auflage gekostet hat?

Dir persönlich verrate ich das, aber nicht als offizielle Zahl bitte, weil der unrealistische Lithopreis oder Text- und Grafikarbeiten als Tausch gegen Prints eine Basis sind, die nichts mit üblichen Produktions­preisen zu tun haben. Nur so viel: Mehr als ich jemals für etwas ausgegeben habe.

Der einzige Text im Buch ist auf der Rückseite platziert und in Deutsch. Warum gibt es nicht mehr Textinformation, keine Bildtitel, keine Seitenzahlen und warum hast Du den Text nicht auch in Englisch veröffentlicht? Der Fotobuchmarkt ist doch sehr international.

Mir gefällt diese radikale Trennung für ein Fotobuch, innen nur Bilder, außen nur Text. Dadurch muss der Text kurz, informativ und prägnant bleiben. Dieses ganze Erklä­rungs­bedürfnis verspüre ich nicht. Für die Zeit-Rubrik fand ich das passend mit diesen Marginalinfos. Aber im Kern der Serie hilft einem dieser Zuordnungsdrang auch nicht wirklich weiter. Ob der Hase in Polen oder im Jemen rumsitzt,  macht für die Serie keinen Unter­schied. Ich bin vielleicht auch einfach allergisch auf diese mediale Dauerbe­rieselung mit Erklärungen, Analysen und Schlaumeiereien über die Welt der Tiere.

Den Text zweisprachig zu setzen, war schwierig bei dem Konzept, aber es gibt eine kleine englische Edition mit der Übersetzung als schönes Einlegeblatt. Ein Vertrieb in England klappt damit besser, aber Cat Seen funktioniert auch ganz gut ohne Text. Viele Leute bemerken den Text auf dem Rückcover auch erst später. Buch Nummer 2 ist zweisprachig, aber da gibt es auch sehr viel mehr Texte und Informationsbedarf.

Jörg Koopmann, aus "Cat Seen"

Jetzt noch eine Frage zu dem fotografischen Buchkonzept: Die Bilder in Cat Seen wirken „beiläufig-gezielt“. Bist Du auf Reisen ständig auf der Suche? Wie lange hast Du an dem Buch fotografiert?

Ich ziehe nicht los, um Tiere zu fotografieren, es geht – schon wie man an der Auswahl sieht – um diese normalen Begegnungen mit ´den Anderen´. Daher dauerte das ein paar Jahre: die stoische, zentrierte Bildkomposition zu verinnerlichen und den ‘Gestaltungs­reflex’ des framings (ins Bild setzen) zu unterdrücken, die Samm­lung, die über Hund Katze Maus hinaus geht etc. Knapp hundert Bilder entstanden in 10 Jahren, „Pet Houses“ dagegen in 3 Tagen. Aber wie man an dem zweiten Buch sehen wird, sind meine Antennen immer auf mehrere Sachen ausgerichtet, so sind diverse Kleinserien entstanden, die eben auch verschiedene Bezüge herstellen. Das mit dem Reisen und der Suche sind so Schlagworte und große Schub­laden. Vielleicht eher: ich versuche aufmerksam zu beobachten, egal wo ich grad bin.

Was kommt mit Buch Nr. 2?

Ein kleineres, dickeres Buch mit dem Titel:  Born in Brennen*. Es versammelt mehrere Serien und Themen, die alle einen Blick auf die politische Situation seit 2001 werfen. Es geht u. a. um Orte, die eine Art politische oder historische Aufladung haben, um Grenz­ziehungen, um Militarisierung, um Phänomene und Rituale wenn Leute für oder gegen etwas demonstrieren und ähnliche profane, politische Randnotizen. Also sehr viel mehr um Inhalte als bei Cat Seen, wobei meine Fotografie in diesem weiten Themenfeld sicher nicht für Erklärungsversuche über Krisen­gebiete hilfreich ist. Eher ´journalist in bed´ als ‘embedded journalism’, wobei es keinesfalls um meine Befindlichkeiten oder eine Nabel­schau geht. Diese Arbeit liegt mir sehr am Herzen, kaum eines der Bilder davon war schon irgendwo veröffentlicht und ich freue mich, dies nun endlich mit einem Buch publizieren und gleichzeitig abschließen zu können. Momentan wird es superknapp, das bis zu der Ausstellungseröffnung am 7.5.2009 im Fotomuseum München fertig zu haben, weil der Umfang immer größer wurde und ich kaum unter 240 Seiten komme. Au weiah.

Die Bücher "Cat Seen", "Born in Brennen" und weitere Titel sind in Jörg Koopmanns Eigenverlag Book with a Beard erhältlich: www.bookwithabeard.com 

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