Informationen zu Aktuell
Hier finden Sie Hinweise zu aktuellen Veranstaltungen, die uns nach Redaktionsschluss erreicht haben sowie Ergänzungen (Nachschlag) zur jeweils aktuellen PHOTONEWS Ausgabe.
Nachschlag
Nach Redaktionsschluss
Photonews-Forum "Start"
Wenn man in den Wald ruft...
...und wir haben in PHOTONEWS 2-2020 in den Wald gerufen und baten unsere Leser um die Teilnahme an einem kommunikativen Experiment. Das Motto lautete „Start“ und wir erhofften uns kreative Einsendungen, die alle möglichen Variationen des Themas auf intelligente Art visualisieren.
Experiment auch deshalb, weil wir zwar in den vergangenen 31 Jahren zahlreiche Fotografinnen und Fotografen und ihre Arbeitsweisen kennengelernt haben, doch darüber, wie Photonews-Leser die Welt und das Leben reflektieren, wissen wir eigentlich wenig. Und so ist die Idee entstanden, einen derartigen visuellen Dialog zu starten:
Anbei mein Photo zum Thema 'Start', das ich am Eingang einer Bäckerei in Stuttgart-Zuffenhausen entdeckte, zu Weihnachten auf Karten gedruckt für meine Weihnachtspost, aber auch als Geburtstagskarte zum Start in ein neues Lebensjahr bisher verwendet habe. Ich freue mich jedes Mal wieder, dass die Bäckerei mir dieses Motiv 'geschenkt' hat.
Es war der Start in den Schnee in Darmstadt kurz vor Weihnachten 2018, der erste und einzige Tag Schneefall. Ich war beauftragt mit Straßenfotografie rund um die Säule mit dem Ludwigs-Monument in der Mitte der Stadt, des „Langen Lui“ wie es im Volksmund heißt. Daraus wurde dann das Buch „Der Lui“ zum 175. Jubiläum, in dem über 30 meiner Bilder ein Kapitel bilden.
Als ich an diesem damaligen Sonntagmorgen auf dem Platz war, fand ich kaum Leute und wollte beinahe wieder gehen, als der junge Mann auf die Säule zu rannte und plötzlich sein T-Shirt auszog und so dort für einen kurzen Moment stand, wohin ich mich noch rechtzeitig anschleichen konnte.
Ich bin dabei, das Thema Wahrnehmung und fotografischer Blick für mich aufzuarbeiten. Dafür gehe ich bis zu dem Punkt zurück, an dem ich erste Versuche anstellte, meine Umgebung festzuhalten. Mein ganz persönlicher Start der Fotografie, sozusagen.
Die eigene Wahrnehmung verändert sich im Laufe der Jahre. Sie wird geschult, man lernt zu differenzieren und hin und wieder kommt es zu einer Verstellung des Blicks. Das alles ist für mich eng mit einem allumfassenden Lebensgefühl verbunden, es beschränkt sich keineswegs nur auf das Sehen oder die Fotografie.
Um das zu werden, was ich bin, suche ich dort, wo eine gewisse Naivität und Unvoreingenommenheit herrscht, nämlich in Fotos, die ich um die 2000er Jahre als Kind gemacht habe und verbinde dies mit aktuellen Arbeiten. Stelle gegnüber, versuche, durch Bildkombinationen, die unterschiedlichen "Lebensgefühlen" entspringen ein Neues zu schöpfen.
Eine Anregung 2020 für Bilder in Schwarzweiss.
Dieses Foto habe ich am Neujahrsmorgen in der Hafencity Hamburg aufgenommen. Vielleicht war dies ja der Start in eine große Liebe, vielleicht aber auch nur eine Silvesterlaune.
Das Foto, aufgenommen am 5.1.2020 in Potsdam, paraphrasiert das Thema Nr. 1 unserer Zeit. Der Titel bezieht sich auf die Lebensperspektive der jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft. Wenn das (etwas fragwürdige) Generationen-Alphabet X,Y, Z +folgende demnächst aufgebraucht ist, sollten wir das nicht als Vorzeichen deuten und schon gar nicht resignieren. Denn es geht darum, alles für die zu tun, die den Zustand der Welt nicht zu verantworten haben. Diese 20er Jahre werden entscheidend dafür sein, wie alles weitergeht. Die Welt mit Bildern verbessern zu wollen, ist ganz sicher vermessen, aber sie ins Bild zu setzen, kann vielleicht dazu beitragen, auf das Bewahrenswerte aufmerksam zu machen.
Im Sommer 2017 reifte bei mir der Entschluss aus dem Hobby Fotografie „mehr“ zu machen als ein Steckenpferd, als vielleicht bloße Knipserei. Angefangen hat alles „eigentlich“ in der Jugend, nach einer abgebrochenen Ausbildung zum Fotograf. Mit einer CANON AE1, dann A1, einigen Nachfolgemodellen und einer der ersten Digitalen. Irgendwie lief es dann allerdings in die Elektrotechnik und zur Betriebswirtschaft.
Dann der Schwenk zur EOS 6D im Sommer 2017 – mit der auch diese Aufnahme entstand. Anfangs vorsichtig, bemerkte ich schnell, dass mir Peoplefotografie, speziell Portrait und Akt mehr liegt, mir und offenbar auch den Models mehr Spaß bereitet. Don, ein Student der UNI Tübingen stellte sich als Model zur Verfügung, zu Anfang etwas unwissend, was eigentlich geschehen sollte. Das war der absolut erste, mit dem Aktaufnahmen gelangen, die Emotionen und die Aussage der Shots konnte er perfekt umsetzen, er sagte einmal „Wenn ich etwas mache, mache ich es so gut wie ich es kann, oder gar nicht.“
Die Aufnahme hier mochte er nicht so, er fand sie etwas „fad“ – für mich ist es aber die erste, die ich in DINA 2 drucken ließ, an die Wand hing und die mich dazu brachte – nachzudenken. Was habe ich erreicht, was will ich eigentlich, was ist eigentlich das, was ich wirklich machen will wofür sich Leidenschaft und Entbehrungen und und… lohnen – es war der Startpunkt meiner Fotografie. Obwohl es in manchen Belangen sicherlich nicht die perfekte Aufnahme ist.
Nun einige Zeit später, viele Erfahrungen reicher, anderen Kameramodellen, viel mehr Technik, kleine Homepage, kleinem Studio im Haus und aktuell einer EOS 5DSR freue ich mich auf ein Shooting immer noch so aufgeregt wie am ersten Tag. Irgendjemand hat das mal als Obsession bezeichnet…
Man kann auch mit dem Ende anfangen. Aufstehen und weitermachen! Oder einfach noch mal von vorne anfangen. Vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal. – Viele Grüße aus Texas!
Then sustained by what we have inherited from the past and what we witness, we will have the courage to resist and continue resisting in as yet unimaginable circumstances. (John Berger)
Jedes Jahr gibt es bei uns Holundersaft aus dem eigenen Garten, Dazu setze ich die Dolden in Wasser und Zucker an und lasse das gefüllte Glas in der Sonne stehen. Dieses Photo zeigt den ´Start´, den Beginn der Transformation.
Das Schaf ist am ersten Lebenstag verstorben, der Kopf für die Kunst, der Rest für die Hunde. (Kupfertiefdruck- Heliogravure, Bildformat 12x15 cm, Auflage 12)
Ein Start ins Leben - Lernen und Lautsein. FFF- Demo in Augsburg.
Immer wenn mir die Digitalknipsen auf den Wecker gehen, greife ich zu dieser schönen Bakelit-Kamera von Herrn Pouva. Es ist das erste Modell, hergestellt 1952 in Freisal.
START: Ein ÖAMTC-Rettungshubschrauber über dem Krankenhaus (Chirurgie West Salzburg) startet – die Dramatik seines Einsatzes steht noch bevor – oder ist es am Ende schon die Landung? Aber, der nächste START kommt bestimmt!
Back to the roots
Plastik ist in aller Munde, nichtsdestotrotz möchte ich vermehrt im digitalen Zeitalter mit einer Plastikkamera den Raum und die Zeit einfangen, dabei bewusst Bilder sehen und gestalten und durch die Langsamkeit, Film selber entwickeln, Bilder vergrössern, neue Werte entdecken.
"Lass Vergangenheit Vergangenheit sein, jetzt ist die Zeit für einen Neubeginn“ steht auf dem Glückskekszettel auf der Stirn. Analoges Bild
Der Abflug. Entstanden bei einer Flaute auf dem Bodensee.
„START" und Absturz ins erfrischende Wasser.
Das Bild hat den Titel "fear 2020" und ist ein smartphone-snap. Eigentlich eine für mich unübliche Art der Fotografie, aber hier war es ein schneller Reflex auf die extreme Kurvenlage der startenden Maschine, die mich spontan beunruhigt hat. Jeder weiß warum, seit 2001.
Und da tritt der Gedanke um Auflösung, Kantenschärfe und Kontrast in den Hintergrund.
Aber beim Start in die neuen 20er Jahre sind Furcht und Angst immer mit dabei.
Start in die Heißzeit – schon im Juni des sehr heißen Sommers 2018 watet eine Mutter mit zwei Kindern durch die Lahn. Tag für Tag gehe ich (Rentner, 73) mit einer analogen Kamera durch Marburg. Erst lange nachher habe ich den erstaunlichen Anblick der drei durch den Fluss Gehenden mit der uns drohenden Heißzeit verbunden: Vielleicht haben sie Kühlung gesucht?
„Dich will ich loben: Häßliches, / du hast so
was Verläßliches. / Das Schöne schwindet,
scheidet, flieht - / fast tut es weh, wenn man
es sieht. / Wer Schönes anschaut, spürt die
Zeit, / und Zeit meint stets: Bald ist`s soweit. /
Das Schöne gibt uns Grund zur Trauer. /
Das Häßliche erfreut durch Dauer.“
(Robert Gernhardt)
Fridays for Future ist eine der wichtigsten sozialen Bewegungen der letzten Jahre. Im vergangenen Jahr kam sie richtig in Schwung und findet nun auch Unterstützung von Wissenschaftlern und anderen gesellschaftlichen Gruppen.
Dieser Schüler zeigt mir sein selbst kreiertes Plakat auf einer Demonstration im April 2019 in Berlin.Das sollte uns alle interessieren!
Die Einreichungen haben uns ermutigt, die Aktion fortzuführen, um so PHOTONEWS-Fans die Möglichkeit zu bieten, sich selbst einzubringen. Es geht nicht um Wettbewerb. Vielmehr versuchen wir auf diese Weise die Kreativität und intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Medium zu fördern und Beispiele der einzelnen Gedankenwege zu präsentieren. Wir hoffen, dass damit für alle eine interessante Ideensammlung entsteht.
Immer dann, wenn eine neue Ausgabe von Photonews erscheint, schließen wir das eine Thema ab und bieten einen neuen Begriff als Anregung.
Das zweite Thema lautet: PAARE
Wir sehen darin die Möglichkeit, wieder einen breiten Bogen zu schlagen. Nicht nur Menschen bilden Paare. Es geht z.B. auch um besonders gelungene und inhaltlich korrespondierende Bildpaare. Kurz um Bilder, in denen Beziehungen visueller oder inhaltlicher Natur erkennbar sind. Und wichtig: jede Bildeinsendung sollte wieder mit einem kurzen Statement, einem Text ergänzt werden.
Denis Brudna + Anna Gripp
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